Der 1. Grad
Die Einweihung in den ersten Grad dient sozusagen als Grundkurs und ermöglicht die Kanalisation von Lebensenergie durch Handauflegen. Man kann somit sich selbst und anderen Energie durch direkten Kontakt zur Verfügung stellen. Der Schüler erlernt die Basis-Techniken, mit der er vorbeugend und heilend tätig werden kann. Außerdem werden Grundsätze der ganzheitlichen Heilmethode und Lebensführung vermittelt.
Der in jedem vorhandene Reiki-Kanal wird in dieser ersten Stufe durch vier Einweihungen „gereinigt“. Weiterhin wird die Geschichte des Reiki, die Lebensregeln, der Umgang mit Reiki, das feinstoffliche Energiesystem besprochen und ausführlich die aktive Selbst- und Partnerbehandlung geübt.
Durch den ersten Grad steht dem Eingeweihten Reiki für den Rest seines Lebens zur Verfügung. Der Reiki-Schüler verbraucht dafür keine Energie, sondern fungiert lediglich als Kanal für die heilsame Lebensenergie.
Reiki verstärkt sich bei jeder Anwendung, d. h. die Energie des Senders und des Empfängers erhöht sich von Mal zu Mal. Es findet somit keine Übertragung von negativen Einflüssen wie Krankheiten oder energetische Dysbalancen statt und ist auf natürliche Weise geschützt.
Der erste Reiki-Grad ermöglicht dem Schüler neue Sichtweisen und Entwicklungsmöglichkeiten seines Selbst und Selbstbewusstseins. Das bewusste Durchfließen lassen der energetischen Lebenskraft bewirkt ein positives Gefühl der Erhebung und Lebensveränderung. Reiki bewirkt körperliche, emotionale und mentale Heilung und fördert spirituelles Wachstum.
Diese erste Weihe eröffnet dem Schüler einen neuen Raum, in dem er die Wahrnehmung der universell fließenden Energie stärker und bewusster erleben kann. Dies geschieht jedoch im Laufe der Zeit durch Erfahrung und kann dankbar angenommen und in das alltägliche Leben integriert werden.
Der 2. Grad
Die Einweihung in den zweiten Grad des Reiki befähigt den Schüler, unabhängig von Zeit und Raum tätig zu werden und die Lebensenergie mental und emotional weitergeben zu können.
Hat der Reiki-Schüler das Training für den ersten Grad erfolgreich absolviert, aktive Anwendung im Alltag betrieben und ist neugierig und bereit auf Erweiterung des spirituellen Wachstums, so ist er für die zweite Einweihung qualifiziert. Zweifel sollten hierbei nicht bestehen, ebenso ist eine längere Praxiserfahrung von mindestens drei Monaten empfehlenswert sein. Der Reiki-Meister unterstützt gerne bei der Bestimmung des richtigen Zeitpunkts zur Erlangung des zweiten Grades.
Um also noch mehr Lebensenergie kanalisieren zu können, erlebt der Schüler bei diesem zweiten Reiki-Schritt eine weitere Schwingungserhöhung und erfährt die Einweihung in drei Reiki-Symbole (Cho Ku Rei = Kraftverstärkung/höheres Energieniveau, Hon Sha Ze Sho Nen = unabhängig von Zeit, Raum und Entfernung, Sei He Ki = Behandlung der Mentalebene). Der Reiki-Lehrer hat hierbei eine sehr wichtige Aufgabe. Er sollte dem Schüler klar und deutlich vermitteln, dass der zweite Grad verantwortungsbewusst einzusetzen ist.
Der zweite Grad befähigt somit nicht zu mehr praktischem Vermögen, sondern zu mehr Anwendungsmöglichkeiten. Wobei die tägliche Selbstbehandlung als Basis zur persönlichen Weiterentwicklung gilt.
Der zweite Reiki-Grad dient nicht zwingend der schnelleren Heilung, sondern ist als eine weitere Hilfe anzusehen, die in uns höhere Bewusstseinszustände und spirituelles Wachstum ermöglicht.
Der 3. Grad
Die Einweihung in den dritten Reiki-Grad, der traditionell als Meister-Grad bezeichnet wird, befähigt den Praktizierenden zur Einweihung anderer und Weitergabe von Reiki. Er ist vor allem für diejenigen vorgesehen, die bereits eigene spirituelle Wesensanteile an sich und ihrem Bewusstsein eröffnet haben und diese erweitern möchten.
Der dritte Grad beinhaltet das sogenannte Meister-Symbol „Dai Komio“ =“ Das große Licht“ und damit die höchste Stufe im Usui-Reiki-System. Diese letzte Einweihung gibt uns die Möglichkeit, Bewusstseinszustände weiter zu erforschen, die jenseits der irdisch-polaren Realitäten existieren und wirken. Die damit zugängliche Energie kann den Weg zu innerer Meisterschaft weisen und helfen, dadurch zu einem „hell erleuchteten“ Menschen zu werden. Er war urspünglich für diejenigen gedacht, die bereit waren, ihr Leben ganz dem Reiki zu widmen. Reiki-Meister wurde nach Dr. Usui nur demjenigen als heiliges Vertrauen gegeben, der sich berufen fühlte, sein ganzes Wesen Reiki hinzugeben.
Heute jedoch wird dieser dritte Grad unterteilt in die Meistereinweihung (3a) für das persönliche Wachstum und die Ausbildung zum Lehrer (3b), wobei diese meist ein bis zwei Jahre dauert, um entsprechende Didaktik zu erlernen und in diese Aufgabe hineinzuwachsen. Wobei den meisten zwar spirituelles Wachstum und dadurch eine energievolle Reiki-Behandlung wichtig ist und im Vordergrund steht, sie aber nicht als Reiki-Lehrer tätig werden wollen.
Bei allen Graden gilt: Übung macht den Meister! Der dritte Grad bedeutet nicht automatisch, Meister unseres Lebens zu sein, aber er befähigt uns, den Weg dorthin beschreiten zu können.
In der Praxis hat sich mittlerweile jedoch die Unterteilung von 3a und 3b auf Reiki 3 und Reiki 4 bewährt. Reiki 4 ist dann die alleinige Ausbildung zum Lehrer und kann auf Anfrage angeboten werden.